Tag 2
Am zweiten Tag des Fotokurses sind wir mit der Ringbahn bis zum S-Bahnhof Sonnenallee gefahren.
Von dort haben wir uns zu Fuß auf Entdeckungstour auf die Sonnenallee gemacht. Die Sonnenallee wurde bereits im Jahr 1880 angelegt. Damals war si aber nur 300 m lang und erhielt den Namen Straße 84. von 1888 bis 1893 erhielt sie in Andenken an Friedrich III. den Namen Kaiser-Friedrich-Straße. Erst im Jahr 1920 erhielt ein Teil der Kaiser-Friedrich-Straße vor der Eingemeindung der Stadt Neuköln in die Stadt Groß-Berlin den Namen Sonnenallee. Am 11. Mai 1938 wurde die Kaiser-Friedrch-Straße und die Sonnenallee zusammengefasst und in Braunauer Straße umbenannt. Seither reicht die Straße vom Hermannsplatz bis zur Baumschulenstraße und ist fas 5 km lang. Erst am 31. Juli 1947 wurde die Braunauer Straße wieder auf den Namen Sonnenallee getauft. Am 13. August 1961 wurde der südöstliche Teil, im Bezirk Treptow, durch den Bau der Mauer abgetrennt. Die Bevölkerung der Sonnenallee ist heute sehr divers, Knapp 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der Sonnenallee leben von staatlichen Leistungen. Das gesellschaftliche Leben spiegelt sich in den zahlreichen vom Orient geprägten Ladengeschäften und selbst der Name Späti hat Einzug in die diverse Gesellschaft gefunden. Die nun folgenden Bilder sollen einen Eindruck der Architektur und des Lebens an der Sonnneallee wiederspiegeln. Wie in großen Teilen von Berlin findet man auch an der Sonnenallee viele Graffitis, entweder nur um auf das Angebot eines Spätis hinzuweisen oder auch mit klaren Aussagen.
Zu Guter Letzt: Der 1999 erschienene Film „Sonnenallee“ handelt zwar vom Leben um das südöstliche kleinere Ende der Sonnenalle in den 70ger Jahren in der DDR, wurde aber in den Studios Babelsberg gedreht und die dort aufgebaute Straßenszene hat keine Ähnlichkeit mit der Sonnenallee der Reale.
Am Ende der Sonnenallee liegt der Hermanplatz, benannt nach Hermann den Cherusker, oder wie schon früh vermutet das der Rixdorfer Gemeindevorsteher Hermann Boddin der Namenspatron sei. Der Hemannplatz war nie Keimzelle noch Zentrum eines Siedlungsbereiches, vielmehr ein Stück des Weges von Berlin nach Mittenwalde. 1927-1929 wurde an einer Seite das Warenhaus Karstadt erbau. An dieser Seite ist später die Straße zu Gunsten eines größeren Platzes auf die andere Platzseite verlegt worden. Der Platz dient heute als Wochenmarkt im wahrsten Sinne des Wortes, kann man doch von Montag bis Samstag bei verschiedenen Händlern Obst, Gemüse, Backwaren und anderes kaufen.
Am U-Bahnhof Hermannplatz beginnt die Straße Hasenheide. Dort im Schatten des Gebäudes des Warenahuses befindet sich ein kleiner aber von vielen Personen angelaufener Imbiss. Aber nicht wie man für Berlin vermuten könnte mit Currywurst sondern der Imbiss in Berlin wenn es Dir nach Kartoffelpuffer oder Eierkuchen gelüstet. Und so nennt er sich auch „Puffer Imbiss“.
Unser nächstes Ziel sollte dann der Alex (Kurzform für Alexanderplatz) und das Nikolaiviertel sein. Dazu passierten wir immer noch zu Fuß die Kottbusser Straß bis zum U-Bahnhof Kottbusser Tor. Von dort ging es bis zum U-Bahnhof Alexander Platz mit dem gut ausgebauten Netz der Berliner U-Bahn. Von dort ging es dann wieder per Pedes weiter. Dieser Platz erhielt bereits 1805 nach dem russischen Zaren Alexander seinen heutigen Namen. Er ist mit täglich 360 00 Passanten der verkehrsreichste Platz in Berlin und war 2009 der viertbeliebteste Platz in Europa. Er ist der von Touristen meistbesuchte Platz in Berlin, noch vor dem Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße. Beherrscht wird er von dem weit sichtbaren Fernsehturm (dem mit 368 m höchsten Bauwerk Deutschlands und dem vierthöchsten Fernsehturm der Welt). Den Fernsehturm sieht man aus vielen Richtungen in fast ganz Berlin. Vorbei am Roten Rathaus machten wir uns auf den Weg ins Nikolaviertel.